Januar 24, 2025 Jevgenia Purkert

Mit den Wellen des Lebens

Wie geschickt navigierst Du bei Herausforderungen?

Sie war die erste Frau, die im Jahr 1952 im eiskalten Wasser den Ärmelkanal in beiden Richtungen durchschwimmen wollte. Mehrere Beiboote begleiteten sie auf ihrem Weg, um sie vor Haien zu schützen. Die entschlossene Florence Chadwick gab jedoch nach 15 Stunden bei ihrem ersten Versuch auf. Später stellte sie fest, dass ihr nur 800 Meter bis zum Ufer gefehlt hatten. Als ein Reporter sie fragte, was sie aufgehalten habe, antwortete sie: „Es war der Nebel.“ Es war weder die Kälte, die Entfernung noch die Haie, sondern die fehlende Sicht. Hätte sie das Land sehen können, hätte sie es geschafft. Später, als sie ihren Traum verwirklichte, den Rekord aufstellte und erfolgreich wurde, betonte sie die Wichtigkeit von mentaler Klarheit und Fokus, um Herausforderungen zu überwinden.

Hast Du manchmal das Gefühl, Nebel im Kopf zu haben?

Unser Gehirn nimmt insgesamt 11 Millionen Sinneseindrücke pro Sekunde auf. Allerdings werden nur etwa 40 dieser Informationen bewusst verarbeitet. Der Rest wird von unserem Unterbewusstsein gefiltert. (Quelle: „Focusing“ von Diana von Kopp) Mit anderen Worten: Unser Gehirn schützt uns vor der Reizüberflutung, indem die meisten unbewussten Verarbeitungsprozesse im Automodus ablaufen.

Wie können wir die mentale Klarheit für die bewusste Steuerung erlangen?

Ein wertvoller Wegweiser ist die Intuition, die wir durch achtsames Hinhören auf unser Bauchgefühl wahrnehmen können. Wir besitzen ein „Bauchgehirn“, das aus etwa 100 bis 200 Millionen Nervenzellen besteht und laut einigen Wissenschaftlern Empfindungen wie in einer Bibliothek speichert. Dieses steht nicht nur unserem logisch-rationalen Denken voran, sondern ist auch eine intelligente Instanz für sich.

Wenn wir vor Herausforderungen stehen, ist eine ausgewogene Kombination zur Förderung mentaler Klarheit entscheidend, um diese effektiv zu bewältigen:

  1. Meditation und Achtsamkeit:
    Studien zeigen, dass regelmäßige Meditation und Achtsamkeitsübungen die graue Substanz im Gehirn erhöhen und Stress reduzieren können. Die graue Substanz ist für entscheidende Funktionen wie Muskelsteuerung, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Emotionen und Sprachverarbeitung verantwortlich. Ebenso können Meditation und Achtsamkeitsübungen die Symptome von Angstzuständen, Depressionen und Schmerzen lindern.

  2. Ausreichender Schlaf:
    Schlaf ist essenziell für die kognitive Funktion. Währenddessen finden wichtige Prozesse der Informationsverarbeitung statt: Kurz- und Langzeitgedächtnis, Sortieren von Reizen sowie Erholung und Regeneration. Für eine optimale kognitive Leistung benötigen Erwachsene durchschnittlich 7–9 Stunden Schlaf im Einklang mit ihrem Biorhythmus. Schlafmangel kann hingegen zu Konzentrationsschwierigkeiten und schlechteren Gedächtnisleistungen führen.

  3. Regelmäßige Bewegung:
    Körperliche Aktivität wie schnelles Gehen, Joggen oder Radfahren (z. B. 30 Minuten 3–5 Mal pro Woche) kann die Durchblutung im Gehirn erhöhen und die Bildung neuer Neuronen fördern. Neuronen sind Nervenzellen, die elektrische Signale übertragen und somit die Kommunikation im Nervensystem ermöglichen. Der Prozess der Neurogenese spielt eine entscheidende Rolle in verschiedenen Aspekten der Gehirnfunktion, wie Gedächtnis und Lernen, Stimmungsregulation und kognitiver Flexibilität.

  4. Digital Detox:
    Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass bewusste digitale Entgiftung die mentale Klarheit verbessern kann. Eine Studie von 2022 zeigte, dass 43% der Internetnutzer in der Vergangenheit bereits mindestens einmal bewusst auf digitale Medien verzichtet haben und 15% tun dies regelmäßig. Digitale Entgiftung kann auch helfen, digitalem Stress entgegenzuwirken, der Symptome wie starke Erschöpfung, schnelle Gereiztheit und geringere Leistungsfähigkeit verursachen kann.

  5. Tagebuch schreiben:
    Eine Studie von 2018 zeigte, dass regelmäßiges Journaling depressive Symptome und Angstzustände reduziert. Durch das Aufschreiben von Erlebnissen und Emotionen können Menschen negative Gedanken vermindern und ihre Fähigkeit, mit Stress umzugehen, verbessern. 70% der Teilnehmer einer Studie berichteten von einer signifikanten Reduktion von Stress und Angst nach nur drei Monaten regelmäßigen Journalings. Tagebuch fördert auch Selbstreflexion und Achtsamkeit, was zu einer besseren Selbstwahrnehmung und emotionalen Verarbeitung führt. 

Wie kannst Du die Herausforderungen für Dich nutzen und in Deinem eigenen Tempo daran wachsen?

Die Natur ist ein wahres Wunder, das mehr Antworten liefert, als man denkt.

Hast Du schon einmal die Schwimmtechnik der grünen Meeresschildkröte beobachtet? Was macht sie so besonders, und was können wir daraus lernen, wenn wir Widerstand – sei es im Privat- oder Berufsleben – als Herausforderung wahrnehmen? Die Schildkröte kämpft nicht gegen die Strömung, sondern nutzt die Wellen optimal, um voranzukommen. Sobald Du eine klare Richtung für Dich identifiziert hast, setze Deine Energie bewusst und gezielt ein, damit Du mit den passenden Wellen vorankommst. Widerstand erzeugt häufig weiteren Widerstand, und oft werden dabei sowohl Energie als auch Zeit unnötig verschwendet. Es gibt verschiedene Gründe für Widerstände, die jedoch auch Chancen für Wachstum mit sich bringen. Ebenso gibt es mehrere Wege, sie aufzulösen, was jedoch bestimmte Ressourcen erfordert. Die entscheidende Frage ist: Was wäre aus der Perspektive des ganzheitlichen Denkens der beste Weg, um eine Win-Win-Situation für möglichst alle Parteien zu erreichen – dranzubleiben oder loszulassen? Ganzheitliches Denken ist die Fähigkeit, das große Ganze zu erkennen und die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Dimensionen einer Situation systematisch zu verstehen, um mögliche Szenarien als Folge abzuwägen.

„Lerne von der Geschwindigkeit der Natur, ihr Geheimnis ist Geduld!“ Ralph Waldo Emerson

Die Geschwindigkeit bringt wenig, wenn wir uns in die falsche Richtung bewegen. Eine klare Ausrichtung auf das Ziel beginnt in der Achtsamkeit und der Stille, in der Deine Intuition lauter werden kann als die äußeren Reize, um eine klare Richtung zu finden. Kleine Schritte, ihre konsequente Umsetzung und gesunde Belohnungen nach jedem erreichten Zwischenziel, führen langfristig zum Fortschritt auf Deinem Weg.

Bereit für Veränderung?

Meistere Dein Mindset!

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